Wasserwerk beharrt auf längerer Überzeit
Von Bernhard Ott.· - erschienen im Bund vom 16, April 2011

Er sei bereit, in Sachen Lärm Rücksicht zu nehmen, sagt Wasserwerk-Betreiber Urs Imhof. Die beantragte Überzeit sei aber nötig, damit der Betrieb rentiere. Das Musiklokal Wasserwerk in der Matte will an Wochenenden bis fünf Uhr und unter der Woche bis 03.30 Uhr geöffnet haben dürfen. Gegen dieses Ansinnen haben Anwohner und der Matteleist Einsprache erhoben.

Im Rahmen dieses Verfahrens hat das Wasserwerk nun Stellung zu den Begehren aus dem Quartier genommen: «Unter der Woche könnten wir bereits heute bis 02.00 Uhr offen haben», sagt Betreiber Urs Imhof. Derartige Öffnungszeiten entsprächen aber weder den Bedürfnissen der Gäste noch denen des Quartiers. Die Möglichkeit zur Verlängerung der Öffnungszeiten diene lediglich der Flexibilität. «Wir planen nicht mehr Veranstaltungen unter der Woche.» An den Wochenenden hingegen habe sich das Ausgehverhalten geändert, da viele Gäste erst spät auftauchten.

«Es ist utopisch, mit bloss zwei Stunden Betrieb pro Nacht genügend Umsatz zu machen», sagt Imhof.

Falls sich Anwohner durch laute Bässe belästigt fühlten, könnten sie sich direkt beim Wasserwerk melden. «Nur so können Verbesserungen in Einzelfällen erreicht werden.» Littering und Verschmutzung wiederum seien ärgerlich. «Es wäre aber zu kurzsichtig, das Wasserwerk alleine dafür verantwortlich zu machen», sagt Imhof.

«Viele Leute leiden unter Situation»

«Natürlich kann man die Wasserwerk-Betreiber nicht für das Verhalten der Gäste auf dem Heimweg verantwortlich machen», sagt Alexandra Flury vom Matteleist. Gerade deshalb würde eine Beschränkung der Öffnungszeiten an Wochenenden bis zwei Uhr früh die Immissionen beschränken. «Für die Anwohner ist es unangenehm, wenn regelmässig in Hauseingänge uriniert und erbrochen wird.» In diesem Zusammenhang sei es besonders stossend, dass die Kasse auf der Gasse vor dem Eingang platziert sei. So bildeten sich grosse Kolonnen mit wartenden Nachtschwärmern, deren Benehmen nicht immer über jeden Verdacht erhaben sei. «Der Leist wollte Einsprache erheben, weil viele Leute unter d ieser Situation leiden», sagt Flury. Ob es nun zu Einspracheverhandlungen kommt, kann Statthalter Christoph Lerch (SP) noch nicht sagen. «Wir werden die Stellungnahmen nun prüfen.» Lerch bestätigt indes, dass die bisher als Privat-Klub geltende Silo-Bar in der Nachbarschaft jüngst eine Bewilligung zur Führung eines öffentlichen Betriebs erhalten habe. Die Betreiber hätten die Auflage erhalten, den Schallpegel auf 90 Dezibel zu beschränken. Die Öffnungszeiten würden aber nicht verlängert, sagt Lerch.

Der Trend zu längeren Öffnungszeiten ist in den Bars und Lokalen der unteren Altstadt ist aber ungebrochen. Falls dieser anhalte, «muss man die Frage stellen, ob sich Klubbetrieb und Wohnen im gleichen Quartier vereinbaren lassen», sagt Flury. (Der Bund)
Erstellt: 16.04.2011, 10:21 Uhr


Kontakt Wasserwerk:

www.wasserwerkclub.ch

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Hinweis der Club-Betreibenden:

Um übermässige Lärmimmissionen zu melden, kann die folgende E-Mail Adresse benutzt werden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

-> Wichtig: Melden Sie dem Wasserwerk, wann und durch was genau Sie gestört wurden (Als Beispiel:· 01:30 Uhr Bässe liessen unsere Fenster vibrieren). Nur so kann eruiert werden, woran es lag: Musikstil, Einstellungen auf dem Mixer, Konfiguration der EQs, etc... Die Wasserwerk-Betreibenden werden danach die Einstellungen überprüfen, neu konfigurieren und bei Ihnen nachfragen, ob eine Verbesserung herbeigeführt werden konnte.