Hochwasser: gewisse Entschärfung der Situation in der Matte 25.08./22.00 Uhr

pid. Im Verlaufe des heutigen Tages ist es den Einsatzkräften gelungen, das problematische Schwemmholz grösstenteils aus den Schwellen zu entfernen. Dies bewirkte eine gewisse Entschärfung im Mattequartier: das Wasser fliesst nun nicht mehr als reissender Fluss durch das Gebiet. Das teilweise nach wie vor unter Wasser stehende Quartier ist nun auch wieder auf dem Landweg erreichbar. Dies erleichtert den Einsatzkräften ihre Arbeit. Von einer Entwarnung ist jedoch momentan noch nicht die Rede: die Matte bleibt aus Sicherheitsgründen weiterhin gesperrt und wird polizeilich bewacht. Das nun stehende Wasser ermöglichte es den Ingenieuren, ihre Arbeit aufzunehmen und mit der Kontrolle der gefährdeten Gebäude zu beginnen. Ebenfalls konnten im Verlaufe des heutigen Tages im Mattequartier über 20 vom Wasser mitgerissene oder überflutete Autos geborgen und abtransportiert werden.

Heute wurden die letzten Evakuationen durchgeführt: neun weitere Personen wurden aus dem Gefahrengebiet gebracht. Insgesamt sind 340 Personen aus der Matte evakuiert worden. Bei keiner der evakuierten Personen musste polizeiliche Gewalt angewandt werden. Die Betroffenen waren einsichtig und verliessen die Liegenschaften im Beisein der Polizei freiwillig.

Auch in den übrigen Schadengebieten konnten die Räumungs-, Reinigungs- und Installationsarbeiten vorangetrieben werden. Während die Matte und die Felsenau nach wie vor ohne Strom sind, ist die Stromversorgung im Dählhölzli/Dalmazi, im Marzili und im Altenberg weitgehend wieder hergestellt.

Polizeikommando der Stadt Bern

Schlammstuhl Schifflaube

Aarebecken im Schwellenmätteli

Schleuse an der Schwelle

Hochwasser August 2005:

Information des Matte-Leists an die Bevölkerung

Stand: 25. August 2005 (vormittags)

Wichtige Mitteilung:
Am Mittwoch, 24. August 2005 erteilte der zuständige Regierungsstatthalter von Bern der Polizei und den Rettungskräften den Auftrag, die Matte zu evakuieren. Er stützte sich dabei auch auf die Expertisen von Bauingenieuren, nach deren Ansicht der Einsturz einzelner Gebäude wegen der reissenden Strömung nicht mehr gänzlich ausgeschlossen werden kann. Diese Strömung verhindert denn auch die Erreichbarkeit einzelner Liegenschaften per Rettungsboot und macht den Einsatz von Helikoptern nötig. Dieser ist aber nachts unmöglich. Somit sind Hilfeleistungen in der Not stark erschwert, was den weiteren Verbleib in den Häusern ausschliesst.

Der Matte-Leist klärt nun ab, welche Auswirkungen diese Verfügung des Regierungsstatthalters auf die Wohnsituation der Mattebewohner in den nächsten Tagen hat.

Das vollständige Dokument als PDF-Flugblatt


Bagger gut - alles gut

Das sind aber schöne Bilder, die bei uns auf dem PC eintreffen! Das Schwemmholz im Tych ist soweit entfernt, dass die Aare wieder in ihr Bett zurückgefunden hat und nicht mehr durch die Matte strömt. Beinahe schon idyllisch mutet der Sonnuntergang über den trockenen Pflastersteinen an. Wir sind erleichtert, denn was jetzt kommt kennen wir.

Doch nach der ersten Freude kommen Fragen hoch. Was ein gezielter Baggereinsatz in ein paar Stunden zustande brachte, liess vier Tage auf sich warten. Einerseits werden Bewohnerinnen und Bewohner wegen einsturzgefährdeter Häuser zwangsevakuiert, andererseits wäre diese Einsturzgefahr höchst wahrscheinlich deutlich geringer, wenn der Tych von Anfang an freigebaggert worden wäre. Solche und andere Merkwürdigkeiten werden uns die Verantwortlichen der Krisenstäbe noch zu erklären haben.

Aber eigentlich liegt es doch auf der Hand, liebe empörte Mätteler. Ein so extrem spezieller Bagger ist bestimmt sehr gut abgeschlossen. Und der Magaziner, der den Schlüssel hütet, war gerade im Mittag. Noch ein paar Formulare ausgefüllt und tanken, dann ging es aber flott voran. Allerdings durfte der Baggerführer durch die Matte nicht schneller als dreissig Kmh fahren und in der Nacht war sowieso Fahrverbot.

www.matte.ch



Schifflaube wieder trocken

Schwemmholz abbaggern

Hochwasser: vorübergehende Beruhigung, 25.08. 13.40

pid. Im Moment führt die Aare in Bern ca. 510 m3/sec Wasser. Der Rückgang des Pegelstandes ermöglicht den Einsatzkräften, Evakuations-, Verbauungs-, Räumungs- und Installationsarbeiten voranzutreiben.
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Matte haben via Sorgentelefon (031/321 22 22) oder direkt beim Info-Point die Möglichkeit, Bedürfnisse anzumelden. Die Einsatzleitung entscheidet über die Anträge. Eine Rückkehr in die Liegenschaften ohne Begleitung durch die Einsatzkräfte wäre nicht verantwortbar. Es bestehen zu viele Gefahren vor und in den Gebäuden. Vor einer Rückgabe der Liegenschaften an deren Besitzer müssen eingehende Kontrollen durch Ingenieure und die Abnahme durch die Gebäudeversicherung erfolgt sein.
Für Informationen zu den geräumten Fahrzeugen wenden sich die Betroffenen an das Sorgentelefon. Der Zugang zur Matte für Bewohnerinnen und Bewohner muss ausschliesslich über den Läuferplatz erfolgen.

In den übrigen Schadensgebieten werden schwergewichtig Keller ausgepumpt, erste Reinigungsarbeiten und Arbeiten zur provisorischen Stromversorgung durchgeführt. Die Betroffenen richten ihre Bedürfnisse am besten an die Einsatzverantwortlichen vor Ort oder an das Sorgentelefon.

Einzelne Strassenabschnitte, welche überflutet worden sind, können bereits gereinigt werden. Aus Sicherheitsgründen bleiben diese jedoch bis auf weiteres gesperrt. Erst wenn die Strassen durch das Tiefbauamt inspiziert und das Sicherheitsrisiko ausgeschlossen werden kann, können sie für den Verkehr freigegeben werden.

Von einer weiteren Entwarnung kann nicht die Rede sein: Im Moment versperrt Treibholz in Thun die bisherige Abflussmenge der Aare. Wird dieses Problem behoben, müssen wir in Bern wieder mit grösseren Wassermengen rechnen.

Polizeikommando der Stadt Bern

Zimmermann AG im Schlamm

Zimmermann AG - Ateliers

Hochwasser: Wasserstand weiter rückläufig - 25.08./04.56

pid. Seit gestern Abend ist der Pegelstand der Aare um weitere Zentimeter zurückgegangen, die Aare führt im Moment 512 m3/sec Wasser.
Um das Schwemmholz in den Schwellen bergen zu können wurde am Abend ein Bagger eingesetzt. Dieser begann von der Aarstrasse aus mit seinem Greifarm die Schwellen freizulegen. Im Bereich der Mattenenge konnten mit einem Raupenbagger die ersten Autos, welche von den Wassermassen überschwemmt worden waren, geborgen werden. Nach Tagesanbruch werden diese und weitere Arbeiten zur Verhinderung weiterer Schäden wieder aufgenommen. Auch die Massnahmen im Bereich der Strom- und Gasversorgung werden weiter vorangetrieben.
In der Matte wird am Vormittag erneut ein Helikopter der Rega zu Evakuationsflügen eingesetzt, um so die gestern begonnene Zwangsevakuation abschliessen zu können.

Die Schadenslage in den einzelnen Schadensgebieten Dählhölzli/Dalmaziquai, Marzili, Matte/Langmauerweg, Altenberg und Felsenau ist unverändert, es sind keine neuen Schäden bekannt geworden.

Polizeikommando der Stadt Bern


Fotos auf dieser Seite von Peter Güdel und Thomas Zimmermann