Franz Rutishauser
Am Mittwoch, 28.8.02 verstarb Franz Rutishauser aus der Gerberngasse in der Matte unerwartet früh an einem Herzversagen; er war 64 Jahre alt.
Wir erinnern uns trauernd an unseren Freund, Kollegen und Nachbarn.
Die unkonventionelle, ergreifende Trauerfeier fand unter grosser Anteilnahme am 3.9.02 auf dem Bremgartenfriedhof statt.
Der Bund, 05.09.2002, Ausgabe-Nr. 206, Ressort Stadt Bern:
Franz Rutishauser gestorben
VINZENZ BERGER
Mit Franz Rutishauser ist letzte Woche ein Architekt gestorben, der in den 70er-Jahren das Bild der Stadt Bern entscheidend mitgeprägt hat. Von 1967 bis Ende 1979 stand Rutishauser in städtischen Diensten, ab 1970 als Stadtbaumeister. Er war für die Projektierung und bzw. oder die Durchführung etlicher heute noch wichtiger Bauwerke verantwortlich. Dazu gehören insbesondere die Renovation von Kornhaus- und Stadttheater-Fassade sowie des Zytglogge, womit das Gebiet zwischen Ober- und Unterstadt neu gestaltet wurde. Als weitere grössere Projekte gehen die Sanierung des Erlacherhofes oder der Neubau der Zivilschutzanlage in Riedbach auf das Konto Franz Rutishausers. Aber auch Kleineres zeugt von seinem Wirken, so die Erweiterung der Primarschule im Tscharnergut oder die Sanierung des Schlosses Bümpliz.
Nach seinem Weggang vom Hochbauamt wurde Franz Rutishauser Teilhaber im Architekturbüro Suter + Partner, später machte er sich ganz selbständig und realisierte unter anderem in Südfrankreich ein Gästehaus in einer mittelalterlichen Ölmühle. Als Mensch und Berufsmann war er ein «Chrampfer» und Anpacker, der ein Projekt mit Beharrlichkeit verfolgen konnte. Er lebte und arbeitete in den letzten Jahren eher zurückgezogen und bescheiden in der Berner Matte.