Renés Matte Meinige 1999 bis 2000

 

René Stirnemann -  Ex-Präsident und Neu-Ehrenmitglied des Matte-Leists porträtiert kritisch seine Matte und das Geschehen und Treiben hier unten an der Aare.

René Stirnemann sagt seine Meinung frei und ist selbst dafür verantwortlich.

Rene Stirnemanns Matte Meinige
 

Die Plattform, die Marktgasse, der Bären- und Waisenhausplatz... 

für Alle - inklusive Dreck!

Wie wertvoll kann es doch sein, wieder mal in die "Fremde" zu verreisen. So hab' ich Zürich und seinen wunderschönen See besucht. Die Ufer-Promenade zieht Menschen aller Altersklassen zum Verweilen an. Dabei ist kaum anzunehmen, dass viele Berner diesen Freizeitraum benützten. Und doch hinterliessen die Gäste selbst da mindestens eine ebenso grosse Sauerei, wie wir sie von hier kennen. Nur mit dem Unterschied, dass die Zürcher Regierung nun eingeschritten ist: vorerst werden über Aufsichtspersonen entlang der Flanierzone in Visitenkarten-Grösse Regeln verteilt, unter dem Motto "Willkommen am See". 

  • Keine Musik nachts - keinen Hundedreck liegen lassen
  • kein Feuer machen - Abfall in die Kübel
  • WC benutzen - Hunde an die Leine
  • Erlaubt ist, was nicht stört.

Momentan ist es da selbst blitzblank - noch zirkulieren Putzmannschaften, wurden vermehrt Kehrichtkübel und WCs aufgestellt. Und auf grossen Bannern steht schon jetzt: "Die Stadt Zürich dankt!" 

  • Aber Achtung: nach einer gewissen Karenzzeit wird bei Missachtung dieser Regeln gebüsst! Wäre dies nicht in Bern nachzuahmen? Strassen-Plakatständer bringen nichts! 
  • Warum muss in Bern der von einer Minderheit verursachte Dreck von einer Mehrheit von unschuldigen Steuerzahlern beglichen werden? 

Ich bin überzeugt dass es Heute nur mit Bussgeldern möglich ist, Leute ohne "Kinderstube" zur Vernunft zu bringen! Und dadurch bezahlen die Verursacher die Kosten zur Sauberkeit. Vielleicht erst noch mit einem gewissen Erziehungseffekt?

René Stirnemann

Sprayer - eien

In der Schifflaube findet "man" leider fast keinen freien Platz mehr um zu Sprayen. Nun wandern vier der beliebten "Künstler" bereits nach Dänemark aus und bemalen dort einen Zug. Allerdings werden sie dort komischerweise verhaftet und vor Gericht gestellt. Wären sie doch hier geblieben - es wäre ihnen nichts passiert!

die Stadtmauer

Vis-à-vis der Aareschwelle gibt's neuerdings am Ufer eine schöne, breite Betonverbauung. Diese wird laufend besprayt und - obwohl sich hier eine Bemalung zur Verschönerung der Landschaft aufdrängt - fast anderntags sofort entfernt. Dies wünscht sich der Gemeinderat, damit dieser weiterhin voller Befriedigung zum Fenster rausschauen und von einer sauberen Stadt träumen kann!

René Stirnemann

Nachtfahrverbot und wildes Parkieren

6.5.2000 Die ungelösten Probleme beschäftigen mich fortlaufend – und so habe ich halt wieder mit dem Gemeinderat "korrespondiert"!

Hier finden das Originaldokument als PDF


HV Matte-Leist: nicht gleicher Meinung mit dem Jahresbericht der Matteleistpräsidentin Stefanie Preiswerk

29.3.2000: Ich erlaube mir - ungewöhnlicherweise! - im Nachhinein auf einige Unstimmigkeiten oder Unklarheiten hinzuweisen.

  1. Zur Einführung Blaue Zone: diese bewirkt mit Sicherheit keine Eindämmung des Sucherverkehrs! Die Parkplatzsuche bleibt sich gleich. Unbedeutend weniger, wenn dadurch ev. mehr Parkplätze frei sind. Und nachts ist alles "überbelegt". Die Blaue Zone bringt uns vor allem den Vorteil, dass Unberechtigte nicht mehr tagelang Parkplatz in Anspruch nehmen!
  2. Zu Massnahmen Sprayereien und Vandalismus, innerstädtisches Konzept: an Eigenverantwortung appellieren, Schulen miteinbeziehen und aktiv daran zu beteiligen > entgegen deiner Ansicht verspreche ich mir davon gar nichts! Ich schlage eher vor, dass die Stadt eher dazu Hand bieten sollte, dass z.B. mittels subventioniertem Schutzanstrich die Eigentümer Sprayereien sofort entfernen bzw. behandeln können. Zudem werden wahrscheinlich nächtliche Polizei-Kontrollgänge erforderlich sein. (Letzten Samstag waren Chaoten zu Hauf wieder unterwegs, mit Auswirkungen bis in die untere Altstadt. Ein Künstler-Ei wurde gar ins Plattform-Netz geworfen!)
  3. Zu Kiesentnahme: wurde nun beim Schwellenmätteli beendet - warum? Es gibt ja noch immer viel zu viel "Grien" dort und auch unterhalb bei der Untertorbrücke. Die Kiesentnahme ist also absolut ungenügend!
 Ex-Präsident und Neu-Ehrenmitglied MATTE-LEIST

Verzweifelt gesucht: die Leist-Präsidentin!

..nicht die unsrige ist damit gemeint – sie taucht immerhin von Zeit zu Zeit wieder auf! – der Titel bezieht sich auf einen Zeitungsartikel der BZ vom 17. März. In diesem Bericht wird u.a. von präsidialen Nachfolgeproblemen und Rückgang der Mitgliederbestände in einigen Leisten Berns gesprochen. Daraus folgert die Frage:

Braucht es die Leiste Heute noch?

Als Alternative gibt es seit längerem Quartierorganisationen (z.B. im Kirchenfeld, in Bümpliz etc.), welche politisch „durchsetzt" sind und vom Staat pro Mitglied mit einem Franken subventioniert werden.

Die Leiste in Bern verfolgen grundsätzlich die gleichen Ziele, sind jedoch politisch neutral, und erhalten (deshalb?) keine finanzielle Unterstützung.

Anscheinend kann man nur unter Entlohnung Politik betreiben! Und für Ehrenämter haben die Meisten sowieso keine Zeit!

Braucht es einen Matte-Leist?

Sicherlich sind Sie nicht erstaunt, wenn ich behaupte: natürlich braucht es einen dynamischen Matte-Leist!

Während meiner acht Präsidial-Jahre entdeckte ich auch den wesentlichen Unterschied zwischen einem Leist und einer „politischen Gruppierung".

Vor allem muss der Leist nicht auf politische Interessen Rücksicht nehmen – er ist eben neutral – und versucht die Wünsche der Anwohner und Gewerbetreibenden des Quartiers möglichst unter „einen Hut zu bringen". Grundsätzlich würden hier Beschlüsse durch eine Mehrheit gefasst und ausgeführt, wenn wir tatsächlich eine Republik wären!!! Aber so werden einerseits Ansinnen durch Einsprachen (Nachtfahrverbot) vereitelt und anderseits die Realisierung (Durchfahrtsverbot, Tempo 30, Parküberwachung nachts, etc.) durch die Stadt-Regierung nicht genügend durchgesetzt.

Leider sind wir halt von unseren „Oberen" abhängig – das war schon immer so in der Matte!

Wir sind aber völlig frei, Anlässe (offene Adventsfenster) oder Institutionen (Verein Matte-Wöschhüsi, Solidaritätskonto für Hochwasser-Geschädigte) zum Wohle der Mätteler zu initiieren – ohne dass wir da auf erfolgheischende Politiker Rücksicht nehmen müssen.

Ich hab‘ es auch durchgerechnet: die Republik Matte könnte von Bussen- und Billetsteuer-Einnahmen herrlich leben – und sogar die Staatssteuern senken! (Die republikanischen Regierungsmitglieder erhielten natürlich tiefere und nur leistungsbezogene Saläre/Pensionsgelder!)

René Stirnemann Ex-Präs. Matte-Leist

Die neue Bauordnung gibt erneut zu reden!

11.1.2000: Rene Stirnemann: 

Mail an www.matte.ch und Leserbrief in der Bernerzeitung vom 12.1.2000: Ich verstehe die Aufregung wegen der neuen Bauordnung überhaupt nicht!

Das neue Gesetz (Bauordnung) will die Anwohner der Altstadt inkl. Matte vor weiteren Clubs und "Kulturlokalen" schützen. Wer in der Matte wohnt und nachts zu schlafen versucht, weiss was dies heisst! Dass sich dabei Betreiber (und ihre Fans) und Bewohner nicht gleicher Meinung sind ist klar: die Nacht wird zum Tag, für die Einen Verdienstmöglichkeiten (und Vergnügungssucht) - für die Andern Schlafstörungen; die Einen schlafen möglicherweise dann tagsüber, die Anderen wahrscheinlich im Büro!!!
Dabei geht es nicht mal darum, diese "Kultur" zu verdammen! In einem gewissen Mass müssen wir die "Gegenseite" akzeptieren und damit leben können. Wir wollen auch nicht zu einem "Schlafquartier" verkommen. Aber das heutige Angebot an "Nachtkultur" ist gross genug! Es reicht!

Es ist bedauerlich, dass bestehende "Lärmverursacher" diese Situation nicht verstehen wollen und alles, was in irgendeiner Weise zur nächtlichen Beruhigung (Nachtfahrverbot in der Matte) beitragen könnte, verurteilen - Einsprachen erheben. Sehr egoistisch! Zugleich verbauen sie sich das gegenseitige Verständnis - vor allem wenn einer noch der Ansicht ist, empfindliche Anwohner sollten doch ausziehen! In der Matte gibt es seit Jahrtausenden Bewohner (sie waren zuerst!) - Wasserwerk, Silo-Bar gibt es erst seit einigen Jahren!!!


Freut euch des Lebens

Was nützen Verbote, wenn sie nicht durchgesetzt werden?

Die Gegenüberstellung der Ideen und Vorschläge von René Stirnemann und die mageren Resultate ► hier als PDF ansehen


Der Alt-Matteleist Präsident René Stirnemann schreibt
zur Hauptversammlung des Matte-Leistes vom 15.3.2005:

Ich kann es nicht lassen…

Die HV lief anscheinend in Anwesenheit einer kleinen Schar (ca. 14) von Mitgliedern problemlos ab! Dieses Desinteresse am Matte-Leist sollte mir als Präsident und Vorstand bedenklich vorkommen; die entsprechende Wiederwahl desselben erfolgte nicht durch eine Abstimmung, sondern durch Applaus!

Der Mitgliederschwund (aktuell 259) belegt in Zahlen das Malaise im Leist, im Zusammenhang seiner Leistungen (vor 10 Jahren waren es noch ca. 350)!

Die „Jubiläumsfeierlichkeiten“ 125 Jahre Matte-Leist im Berchtoldshaus vom 18.02. (Fasnacht!) wurde zur Alibi-Übung degradiert! Man kann einen solchen Anlass nicht innert einigen Wochen organisieren und vor allem nicht 10 Tage vorher hierzu einladen! Dies ist eine verpasste Chance – schade!

An der HV wurde auch hingewiesen, dass Leist-Informationen ungenügend erfolgen.
Hierzu würden sich die leisteigenen Aushängekästen vorzüglich bewähren – aber sind meist leer! Und die selten erscheinende MATTE-ZYTIG enthält primär Inserate und wenig Informationen! (Unter diesen Umständen würde sich ein Zusammenschluss mit der BRUNNE-ZYTIG wie 1991 wieder aufdrängen!) Eine weitere Kontaktmöglichkeit bestände über die viel beachtete Homepage www.matte.ch, welche vom Leist auch nicht benützt wird!